Nextbike am Rohrbach Markt:
Fahrradstellplätze vs. Parkplätze?
von Hans-Jürgen Fuchs (27.3.2015)
Am Samstag startet in der Metropolregion das neue Fahrradverleihsystem „VRN-Nextbike“ des Verkehrsverbundes Rhein-Neckar. In Heidelberg wird es zunächst zwölf Stationen geben, später sollen noch vier weitere dazu kommen.
Eine der Stationen wurde letzte Woche am Rohrbach Markt gebaut. Das ist gut. Allerdings an einer Stelle, an der nun zwei Parkplätze entfallen. Und das ist nicht gut. Auch nicht gut ist, dass die Maßnahme mit dem Stadtteil nicht abgesprochen. Weniger als eine Woche vor der Bezirksbeiratsitzung, die am 25. März stattfand, wurden Fakten geschaffen.
Die Station steht am Rohrbach Markt kurz hinter der Haltstelle stadteinwärts. Direkt davor gibt es eine Fläche, die bislang leer ist und nur von Falschparkern genutzt wird. Warum wurde nicht da gebaut? Oder an einer anderen Stelle am Markt? Warum wurde der Sachverstand vor Ort nicht genutzt?
In einem Bericht der RNZ von heute heißt es: „Die Standorte der Verleihstationen im Stadtgebiet hat der Gemeinderat im Juni 2012 ohne Gegenstimme beschlossen. Grundlage war eine umfangreiche Dokumentation. Daraus ging klar hervor, dass an besagten Stellen Pkw-Stellplätze wegfallen werden“, sagt Stadtsprecher Tim Herre.
Haben also die Gemeinderäte die Beteiligung der Stadtteile verbaselt?
Wenn man sich die Unterlagen der Gemeinderatssitzung vom Juni 2012 ansieht, so ist da nur ganz pauschal von „Rohrbach Markt” die Rede. Und im beiliegenden Stadtplan findet sich einfach nur ein dickes Quadrat. Und in der Beschlussvorlage heißt es: „Die genauen baulichen Planungen der Stationen geschehen in Abstimmung mit dem Amt für Verkehrsmanagement, dem Stadtplanungsamt, dem Tiefbauamt sowie einem Vertreter der Firma nextbike.”
Es kann also keine Rede sein, dass der Gemeinderat einer konkreten Stelle zum Anbringen der Anlage zugestimmt hat. Und es ist nicht sonderlich fair, die Verantwortung an andere weiterzuschieben …
Wie geht es nun weiter? Der Bezirksbeirat hat einstimmig gefordert, dass in einem Vor-Ort-Termin geprüft wird, ob es Alternativen zum derzeitigen Standort der Anlage gibt. Dies soll bereits vorab vom Verkehrsmanagement vorgeprüft werden. Findet sich ein besserer Platz, soll die Anlage umgesetzt werden.
Und das Ganze soll zeitnah erfolgen.