von Hans-Jürgen Fuchs | mit Emoji von Konstantin Waldherr | 10.03.2023
Es war endlich mal wie immer: Jahreshauptversammlung des Stadtteilvereins im roten Ochsen. Am gleichen Ort wie immer, mit fast den gleichen Leuten. Fast? Der Vorsitzende des Stadtteilvereins musste zu Beginn der Sitzung einer traurigen Pflicht nachkommen: noch nie wurde in einer Sitzung so vieler verstorbener Mitglieder gedacht wir diesmal. Konstantin Waldherr musste eine schier nicht enden wollende Liste vorlesen.
Das war allerdings der einzige wirklich traurige Rückblick, den er geben musste. Alle anderen Erinnerungen an das abgelaufene Jahr waren überaus positiv. Der Stadtteilverein konnte alle traditionellen Veranstaltungen wieder durchführen, der Besuch war überaus gut und die Stimmung bei den Veranstaltungen prächtig. Besonders gut lief die Kerwe, bei der auch neue Vereine dazustießen und das Angebot verbreiteten. Eine Besonderheit ist, dass die Vereine, die die Kerwe tragen, den Gewinn teilen. Das hat im letzten Jahr dazu geführt, dass 14.000 Euro zu gleichen Teilen an die Vereine gingen. An alle Kerwevereine? Nicht ganz. Für den Stadtteilverein bedeutet die Kerwe die größte Ausgabe des Jahres. Er hat mit 7.000 Euro Verlust dazu beigetragen, dass die Veranstaltung laufen kann. Aber dieser Verlust ist in der Bilanz des Stadtteilvereins, die Christian Multerer vortrug, eingepreist. Multerer beschrieb die solide finanzielle Situation des Vereins eingehend und bekam von den Kassenprüfern, deren Prüfungsergebnis Paul Gail vortrug bescheinigt, auch im vergangenen Jahr wieder eine hervorragende Arbeit geleistet zu haben. Insgesamt gab es im Jahr 2022 sogar ein Plus. Ebenso wie bei den Mitgliederzahlen: trotz der vielen Verstorbenen, gab es so viele Eintritte, dass insgesamt die Mitgliederzahl des Stadtteilvereins Rohrbach einen neuen Höchststand erreichte.
Das ist nicht zuletzt dem Eltern-Kind-Café zu verdanken, das eine Gruppe um Erica Dutzi und Sibylle Ziegler organisiert hatte und über das Erica in der Jahreshauptversammlung berichtete. Sie informierte auch näher über die vielen traditionellen Veranstaltung des Stadtteilvereins im abgelaufenen Jahr und über das Heimatmuseum, das endlich auch wieder seine Arbeit aufnehmen konnte und 2022 immerhin über 300 Besucher vorzuweisen hatte … neben den vielen Menschen, die zur offenen Kellertür und zum Museumsfest vorbeischauten.
Hans-Peter Droste ist unser Verbindungsmann in den Hasenleiser insgesamt und zum Quartiersmanagement im Besonderen. Er berichtete über die dortigen Aktivitäten im abgelaufenen Jahr, zum Beispiel das Urban Gardening, und auch über die Planungen für das Hospital. Dieses stand auch im Mittelpunkt des kurzen Ausblicks, den Konstantin Waldherr auf das kommende Jahr geben konnte. Neben dem üblichen Berg an Aufgaben, stehen große Herausforderungen auf der Agenda: es müssen nicht nur die Ausstattung des ehemaligen Kinos und die rechtlichen Rahmenbedingungen für dessen Betrieb geklärt werden, auch die Beteiligung des Stadtteilvereins an der Chapel steht an und die Auseinandersetzungen um die geplante Gasleitung sind noch nicht beendet.
Von diesen berichtete Karin Weidenheimer, die 2. Vorsitzende des Stadtteilvereins. Sie warb auch dafür, zur Informationsveranstaltung zur Gasleitung am Montag, 20. März, 16:45 Uhr auf den Marlene-Dietrich-Platz in der Südstadt zu kommen. Karin Weidenheimer informierte auch über die Arbeit der Arbeitsgemeinschaft der Stadtteilvereine (ARGE).
Wie immer bei Jahreshauptversammlung des Stadtteilvereins standen auch diesmal Wahlen an. Der 1. Vorsitzende Konstantin Waldherr und der Schatzmeister Christian Multerer wurden einstimmig und ohne Enthaltungen wiedergewählt. Hans-Peter Droste, der den Verein viele Jahre als 3. Vorsitzender unterstützt hatte, nicht zuletzt als unser Mann vor Ort im Hasenleiser, trat diesmal nicht mehr an. Er wolle sich in die zweite Reihe zurückziehen, sagte er, was angesichts der Tatsache, dass Hans-Peter langsam die Jahre der frühen Jugend verlässt mit sehr viel Verständnis, noch mehr Dank und zwei weinenden Augen aufgenommen wurde.
Als Nachfolger wurde Bernd Knauber zum 3.Vorsitzenden gewählt, ebenfalls ohne Gegenstimmen und Enthaltungen. Er ist seit vielen Jahren im Beirat des Stadtteilverein aktiv und hat sich in den letzten Jahren verstärkt um die Ausgestaltung des Engagements des Stadtteilvereins im Zusammenhang mit den Gebäuden im Hospital, dem Theater und der Chapel, gekümmert. Auch Bernd Knauber engagiert sich als Vertreter des Stadtteilvereins stark im Hasenleiser und in den Beteiligungsgremien des Quartiersmanagements.
Ebenfalls einstimmig und ohne Enthaltung gewählt wurden die Vorgeschlagenen für den Beirat des Stadtteilvereins. Hier traten Sven Kröhnert, Tim Kaltschmidt und Heide Kaltschmidt nicht mehr an; für sie neu gewählt wurden Alessandra Gromer, die auch stellvertretende Vorsitzende von Modern United ist, Alice Jacob, die im Beirat der Sängereinheit aktiv ist und Uli Kaiser, der wiederum zusätzlich im Vorstand des punker ist. (Ja, sie haben richtig gelesen 😊). Konstantin Waldherr bedankte sich bei den aus dem Beirat Ausscheidenden für ihr Engagement in den letzten Jahren. Sein besonderer Dank galt Heide Kaltschmidt, die sich nach Jahrzehnten intensiven Engagements ein wenig zurücknehmen will und nicht mehr in vorderster Front wichtige Stadtteilvereinsveranstaltungen managen möchte, wie den Weihnachts- und den Ostermarkt oder den Seniorenherbst. Die Jahreshauptversammlung nahm diesen Entschluss traurig, aber mit großer Hochachtung vor der Leistung von Heide Kaltschmidt zur Kenntnis. Bereits im Vorfeld der Veranstaltung hatte der Vorstand beschlossen, Heide zum Ehrenmitglied des Stadtteilverein zu ernennen. Die Veranstaltung, an der sie nicht teilnehmen konnte, würdigte Heides Engagement mit lang anhaltendem Beifall.
Die Jahreshauptversammlung des Stadtteilvereins endete nach circa 2 Stunden mit lobenden Worten des Ehrenvorsitzenden Bernd Frauenfeld: er sei begeistert, über das, was Vorstand und Beirat in schwierigen Zeiten ehrenamtlich geleistet haben.
Dem ist nichts hinzuzufügen.