Unterbringung von Flüchtlingen
Stellungnahme des Stadtteilvereins Rohrbach
Am 7. Dezember wurden die Bezirksbeiräte und Stadtteilvereine vorinformiert, am 10. Dezember beriet der Gemeinderat über die Standorte von Flüchtlingsunterkünften in den Stadtteilen. Dabei sollen alle Stadtteile gleichermaßen einbezogen werden, um eine Ghettoisierung der Flüchtlinge zu verhindern.
Ein erster Bericht über die Beratungen findet sich bei Heidelberg 24 und bei der Rhein-Neckar-Zeitung.
In der RNZ steht für Rohrbach:
„Kolbenzeil 7 bis 9, ehemaliger Sprachheilkindergarten: Wie bei dem Grundstück "Im Weiher" ist das Gelände laut Stadt für längerfristige Bauten geeignet. Das bisherige Gebäude soll abgerissen werden. 100 bis 140 Plätze.
Internationale Gesamtschule: Auf dem Gelände der Schule standen für die Dauer der Sanierung in den vergangenen Jahren bereits Container. Der Vorteil: Die Anschlüsse könnten weiter genutzt werden. Wegen der Nähe zur Schule will man diesen Standort aber erst nutzen, wenn der Neubau im Kolbenzeil nicht mehr ausreicht: 50 bis 130 Plätze.”
Die Liste der Standorte ist hier zu finden (PDF-Datei).
Der Stadtteilverein hat die Planungen für Rohrbach in seiner Sitzung am 16. Dezember 2015 besprochen und dazu einstimmig eine Stellungnahme verabschiedet:
Flüchtlingsunterkünfte in Rohrbach
Stellungnahme des Stadtteilvereins Rohrbach Einstimmig verabschiedet auf der Sitzung des Vorstands und Beirats am 16.12.2015
Die Stadt rechnet damit, dass im kommenden Jahr in Heidelberg für voraussichtlich 1.500 bis 1.800 Menschen auf der Flucht zusätzliche Unterkünfte benötigt werden und bereitet sich darauf vor. Dabei sollen Menschen auf der Flucht, die Heidelberg vom Land zugewiesen werden, in überschaubaren Einheiten und verteilt auf alle Stadtteile untergebracht werden. Jeder Stadtteil soll seine Verantwortung übernehmen, nur dann kann die Integration funktionieren.
Um das zu erreichen, will die Stadt Unterkünfte herstellen zumeist auf ungenutzten Grundstücken, Freiflächen oder Parkplätzen. Hier sollen Pavillons errichtet werden, die sich ohne Eingriffe in die Umgebung wieder zurückbauen lassen. Denn die meisten Unterkünfte sind nur vorübergehend geplant.
Wie aus den städtischen Unterlagen hervorgeht, sollen in Rohrbach in der Kolbenzeil 7- 9 (ehemaliger Sprachheilkindergarten) ca. 100-140 Plätze geschaffen werden und an der IGH, wohl dort wo noch die Container vom Bau stehen, ca. 50-130 Plätze.
Grundsätzlich entspricht die Vorgehensweise der Stadt unserem Wunsch im Stadtteil. Bereits im September 2014 hatten die Stadtteilvereine Rohrbachs, Kirchheims und der Südstadt gefordert,
„ … dass ein gesamtstädtisches Konzept entwickelt wird, und dass die Stadtgesellschaft insgesamt ihre Verantwortung wahrnimmt, wenn es um die dauerhafte Integration dieser Menschen geht. Auch hier werden wir unseren Beitrag gerne leisten. Nur eine Unterbringung kleiner Gruppen in möglichst vielen Stadtteilen unterstützt die Integration, schützt gewachsene Strukturen und mindert die sozialen Folgen auf beiden Seiten …”
Diese Forderung erfüllt die Stadt mit Ihren Planungen zur Flüchtlingsunterbringung. Das ist absolut notwendig, wenn auch sicher nicht einfach. So sollen zum Beispiel in der Weststadt Flüchtlinge am Rand des Wilhelmsplatzes untergebracht werden. Und auch an anderen Stellen werden die Planungen nicht nur Zustimmung hervorbringen.
Trotzdem sind wir der Meinung, auch Rohrbach sollte selbstverständlich bereit sein, seinen Beitrag zu leisten. Auch die Nähe der geplanten Standorte zu Kindergärten und zur Schule begrüßen wir. Was wir nicht gut finden ist, dass beide geplante Rohrbacher Standorte eng beieinander im Hasenleiser liegen. Auch wenn wohl künftig der Rathausstraße einige unbegleitete Jugendliche im katholischen Pfarrhaus untergebracht werden sollen, wäre es unserer Meinung nach gerechter, einen der beiden Standorte im Westen und einen im Osten Rohrbachs zu haben. Wir bitten die Stadt deshalb, nach einer Alternative zu einem der beiden Hasenleiser-Standorte zu suchen.