Unser Rohrbach
Bis 1927 war Rohrbach ein eigenständiger Ort südlich Heidelbergs. Heute istRohrbach ist einer der größten Stadtteile Heidelbergs. Hier, an den Hängen des Kleinen Odenwalds leben über 16.000 Menschen. Weinberge, Stadtwald, Felder: Rohrbach ist immer noch ein grüner Stadtteil. Auch die Quartiere des Stadtteils sind voller Grün: Der Hasenleiser, das Gewann See. Die Nähe zur Natur macht Rohrbach besonders lebens- und liebeswert.
In den letzten Jahrzehnten haben sich der Stadtteil, seine Gemarkung und seine Bevölkerung stark verändert. Die Bebauung neuer Gebiete (Hasenleiser, Boxberg, Emmertsgrund, das Gewann See und Quartier am Turm / Eichendorffforum) führte dazu, dass inzwischen die Mehrzahl der Einwohner nicht in Rohrbach geboren sind. Dies blieb nicht ohne Auswirkungen auf die Struktur des Stadtteils.
Im Leben Rohrbachs sind Alt-Rohrbacher und Neubürger aufeinander zu gegangen. Sie begreifen inzwischen die Weiterentwicklung des Stadtteils als gemeinsame Sache. Neu oder wieder definiert werden muss nun die Identität des Stadtteils: Was macht Rohrbach unterscheidbar von anderen Heidelberger Stadtteilen? Was ist seine Besonderheit?
Rohrbach ist ein Weinort
Schon in der ersten geschichtlichen Erwähnung Rohrbachs, am 31. Dezember 766 im Lorscher Codex, wird Rohrbach als Weinort beschrieben. Weinfest, Weinkönigin und Weinrestaurants, aber auch die Auseinandersetzungen um den geplanten Bau einer Erdgasleitung auf Rohrbacher Gemarkung haben gezeigt, dass der Gedanke des Weinortes Rohrbach lebendig ist.
Neben der Bejahung zeitgemäßen Wohnens und Arbeitens könnte das Bild von Rohrbach als Weinort Bindeklammer einer Stadtteil-Identität sein.
Rohrbach ist ein Kulturort
Spricht man von Rohrbacher Kultur, verbindet man häufig damit Joseph von Eichendorff. Viele kulturelle Aktivitäten der letzten Jahre beziehen sich auf den Dichter, der einen Teil seiner Jugend hier verbrachte und dem Kühlen Grund ein lyrisches Denkmal setzte. Rohrbacher Kultur aber auf Eichendorff zu beschränken würde Stillstand bedeuten. Aber die „neue“ Rohrbacher Kultur hat keinen Ort. Will heißen: Rohrbach verfügt über keinen frei zugänglichen Raum z.B. für Ausstellungen oder für mittlere und größere Veranstaltungen. Neben dem traditionellen Saal des Ochsen gibt es nur die große und sachliche Turnhalle.
Literatur, Kunst und Weinkultur bilden einen weiteren Schwerpunkt der spezifischen Rohrbacher Stadtteilkultur. Sie benötigen einen Ort, an den sie leben können. Nicht nur in Zeiten leerer Kassen müssen vorhandene Ressourcen besser genutzt werden. So sollte man z.B. überlegen, warum städtische Räume, wie z.B. die Aula der Eichendorffschule, die meiste Zeit des Tages ungenutzt bleiben müssen, während gleichzeitig kulturelle Initiativen ohne Heimat sind. Wären dort nicht Veranstaltungen denkbar?
Rohrbach ist ein grüner Stadtteil
Weinberge, Stadtwald, Felder: Rohrbach ist immer noch ein grüner Stadtteil. Auch die Quartiere des Stadtteils sind voller Grün: Der Hasenleiser, das Gewann See. Die Nähe zur Natur macht Rohrbach besonders lebens- und liebeswert. Die neuen Wohngebiete auf dem Gelände der ehemaligen Fuchsschen Waggonfabrik sollen städtisches Wohnen realisieren, aber auch sie müssen grüne Quartiere werden.
Es darf nicht noch mehr Grünfläche „umgewidmet“ werden: Bewohner und Stadtteil haben ein Recht auf eine qualitativ hochwertige Entwicklung.
„Friedlich liegst Du in heiterer Ruhe, mein ländliches Rohrbach.
Am Fuße des berges, unweit Heidelbergs Schloss …”
(Ludwig I., König von Bayern)
Die Stadtteilkulturen leben
Rohrbach hat die bunteste Stadtteilkultur Heidelbergs. Dies verdankt es zum einen der lebendigen Tradition der Vereine der „Alteingesessenen”, zum anderen der Initiativen der Neubürger. Jede Gruppe entwickelt Ideen für eine Weiterentwicklung der Stadtteilkulturen. Traditionelle Kulturen und neue Impulse ergänzen sich bestens.