Gedenkveranstaltung zur Pogromnacht in Rohrbach 2025

Seit 2014 bereiten der Stadtteilverein Rohrbach und der Rohrbacher punker gemeinsam eine Gedenkveranstaltung vor um an die Pogromnacht im November 1938 zu erinnern. An jene Nacht als in ganz Deutschland Synagogen, Geschäfte und Wohnungen zerstört, Menschen verfolgt und gedemütigt wurden. Auch hier in Rohrbach ist das Unfassbare geschehen: Am Platz am Alten Rathaus stand einst die Synagoge, sie wurde niedergebrannt. Wir erinnern an die Rohrbacher Jüdinnen und Juden, deren Leben, Eigentum und Sicherheit zerstört wurden, die fliehen mussten oder in Konzentrationslager verschleppt, misshandelt und ermordet wurden.
Jedes Jahr überlegen sich die Organisierenden Claudia Rink, Sybille Ziegler und Hans-Jürgen Fuchs sehr genau, wie dieser Abend gestaltet werden kann – welche Themen, welche Perspektiven und welche Stimmen wir hören wollen. Uns ist wichtig, dass dieser Abend lebendig bleibt, dass er sich nicht in Routine verliert, sondern immer wieder neue Wege des Erinnerns eröffnet.

In den vergangenen Jahren haben wir Jüdinnen und Juden eingeladen, die in Rohrbach leben oder deren Familien hier ihre Wurzeln haben. Auch Forscherinnen und Forscher waren zu Gast, die uns eindrucksvoll Einblicke in einzelne Biografien von Rohrbacher Jüdinnen und Juden gegeben haben.

Dieses Jahr haben wir die Gestaltung in die Hände von Schülerinnen und Schülern gelegt, die sich intensiv mit der Geschichte der Pogromnacht und mit den Schicksalen der in Rohrbach lebenden Jüdinnen und Juden beschäftigt haben. Gemeinsam mit ihrer Geschichtslehrerin Eva Bernhard, die selbst in Rohrbach lebt und die Verbindung hergestellt hat, und mit der Theaterpädagogin Felicitas Menges haben

  • Mirja Bluhm
  • Paul Eggert
  • Paul Zumkeller
  • Fabian Gärtner
  • Lucia Reuther
  • Marta Khuda
  • Marhilda Schenk
  • Mathilda Patzelt
  • und Eda Oguz,

Schülerinnen und Schüler der Elisabeth-von-Thadden-Schule in Wieblingen ein eigenes Programm entwickelt. Es freut uns ganz besonders, dass junge Menschen diesen Abend gestalteten. Denn Erinnerung lebt davon, dass jede Generation sie neu entdeckt, versteht und weiterträgt. Gerade heute – wo Zeitzeuginnen und Zeitzeugen immer weniger werden und Antisemitismus und Geschichtsvergessenheit wieder zunehmen, wo das Bewusstsein wächst, dass es vielleicht doch wieder geschehen kann – ist es umso wichtiger, dass junge Menschen sich mit unserer Vergangenheit auseinandersetzen: kritisch, kreativ und mit offenem Herzen. Nur so kann Erinnerung Zukunft haben. Und genau das erlebten wir heute Abend.

Wir bedanken uns ganz herzlich bei Eva Bernhard für ihre Initiative und Begleitung und bei Felicitas Menges für die künstlerische Unterstützung.
Wir danken Nina Wurmann, Anne Kloos und dem Allerweltschor 2.0 für ihren genauso packenden wie einfühlsamen musikalischen Beitrag und Jean-Michel Räber für sein kraftvolles und nachdenklich machendes Schlusswort.
Und nicht zuletzt danken wir den Schülerinnen und Schülern der Elisabeth-von-Thadden-Schule für ihr Engagement, ihre Zeit und ihren Mut, sich diesem Thema auf ihre eigene Weise zu nähern.