von Hans-Jürgen Fuchs

Abschied vom Rohrbacher Bächlein

Alte FotografieGerade erst wurde der umgestaltete Rathausplatz eröffnet. Mit einem Bachlauf, einem fiktiven. Der an die Bach erinnert, die hier floß. Bis sie dem „Fortschritt und dem Verkehr zu Opfer fiel.

Jetzt, ziemlich genau 50 Jahre später fiel Franz Maucher beim Entrümpeln ein Gedicht in die Hände, geschrieben 1965 als die Bach verdohlt wurde. Und um die Bach geht es in einem Gedicht von Katharina Schädel.

von Hans-Jürgen Fuchs

Mahnmal für ermordete Zwangsarbeiter übergeben

Das MahnmalAm Freitag, 8. Mai 2015, 70 Jahre nach der Befreiung vom Nationalsozialismus wurde in Rohrbach im Quartier am Turm ein Mahnmal der Öffentlichkeit übergeben, das an fünf Zwangsarbeiter erinnert, die ein Jahr vor Kriegsende hier ermordet worden waren. Jahrzehntelang hatten die IG-Metall und der Anwalt Wolfgang Stather daran gearbeitet, dass damit ein Stück lokaler Geschichte bekannt gemacht wird. Das Mahnmal, dass der Bildhauer und Maler Michael Lingrên gestaltet hat weist auf das Schicksal von Aleksej Belov aus Kuznecov, Pavel Chrebor aus Trostjanc, Anatolij Bachacev aus Kiev, Nikolaj Evdokimov aus Novoderevnja, Vasilij Skorkin aus Ponory hin, fünf jungen Menschen zwischen 19 und 21 Jahren, die als Zwangsarbeiter in der Fuchsschen Waggonfabrik und bei der Graubremse arbeiten mussten. Sie waren erhängt worden, weil sie aus Hunger Lebensmittel aus einem Güterzug gestohlen hatten.

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von Hans-Jürgen Fuchs

Rathausplatzeröffnung

von Hans-Jürgen Fuchs, 09.05.2015

Am 9. Mai war es endlich soweit: der Rathausplatz in Rohrbach wurde nach der Umgestaltung eingeweiht. Und endlich war auch Wasser in der Rinne. Nachdem es im Vorfeld der Eröffnung noch einigen Ärger gegeben hatte, waren dann doch die meisten Forderungen aus dem Stadtteil erfüllt worden. Und so hatten alle einen Grund zu feiern. Zur Eröffnung kamen viele Leute, obwohl die Stadt es versäumt hatte, rechtzeitig einzuladen. Eine Einladung hatten nur ausgewählte Personen erhalten, in der Presse oder auf der Website der Stadt Heidelberg war die Eröffnung nicht angekündigt. Erst am Tag der Eröffnung, am Samstag, erschien ein kurzer Artikel in der RNZ. Über die, wie soll man es nennen, zurückhaltende Informationspolitik der Stadt, hatten sich einige geärgert. Zum Beispiel die Anwohner. Die hatten ein Jahr lang die Baustelle ertragen müssen, waren aber nicht über die Einweihung informiert worden.

Kinder spielen in der Bach

Aber Stadtteilverein und punker hatten über Ihre E-Mail Verteiler breit informiert und so war es bei der Eröffnung doch ziemlich lebendig. Den Stadtteilverein vertrat Karin Weidenheimer, die in ihrer Rede auf die Vorgeschichte des des Umbaus hinwies. Sie beschrieb, wie seit Jahrzehnten vor allem Eltern auf Veränderungen am Rathausplatz gedrängt hatten. Damit sollte nicht nur der alte Kern Rohrbachs aufgewertet werden, sondern vor allem auch mehr Verkehrssicherheit für Kinder und Ältere erreicht werden.

Der Platz jedenfalls wird inzwischen bestens angenommen. Am Sonntag waren alle Bänke besetzt, Kinder spielten im Bach und vor der Eisdiele stand eine lange Schlange. Rohrbachs neues Zentrum ist voller Leben ...

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von Hans-Jürgen Fuchs

Bezirksbeirat fordert Blitzer in der Karlsruher Straße

2014 hatte der Rohrbacher Bezirksbeirat einen Blitzer an der rohrbacher Straße gefordert. Ursache waren zum einen Unfälle an der Kreuzung zur Freiburger Straße und die Tatsache, dass in der Ortseinfahr Rohrbachs sehr viele Fahrzeuge viel zu schnell fahren. Diese Maßnahme, die auch das Verkehrsmangement der Stadt für sinnvoll hielt, wurde allerdings vom Gemeinderat aus dem Doppelhaushalt gestrichen.

Der Rohrbacher Bezirksbeirat Stefan Richter, der sich besonders für den Blitzer starkmachte, schrieb nun an OB WÜrzner und bat ihn einzugreifen:

Sehr geehrter Oberbürgermeister Würzner,

wie Sie wissen habe ich mich in den letzten 6 Jahren nach einem schweren Unfall, bei dem ich Ersthelfer war, sehr für die Fußgängersicherheit der Kreuzung Karlsruherstr/Freiburgerstr/Christian-Bitterstr eingesetzt. Dieses Engagement umfasste die aus meiner Sicht problematische Ampelschaltung, als auch eine bessere Sichtbarkeit, sowie Geschwindigkeitskontrollen in Form eines stationären Blitzers an dieser Stelle.

Leider sind an dieser Stelle, unter anderem im letzten Jahr wieder gleichartige Unfälle passiert, einer davon für den Fußgänger tödlich. … Ihr Amt für Verkehrsmangement hat nach dem letzten Unfall auch eine Begehung mit der Polizei gemacht. Als erste Maßnahmen wurden nun endlich ein stationärer Blitzer gefordert und eine Umstellung der Fußgängerampel, so dass auf beiden Straßenseiten für Fußgänger gleichzeitig grün wird. Leider wurde diese sinnvolle Maßnahme des stationären Blitzers vom Gemeinderat aus dem Haushalt gestrichen.

Ihre Verkehrsbehörde hat den Blitzer noch mit dem Hinweis "Die geplante Errichtung einer Anlage in der Karlsruher Str. basiert auf mehreren Unfällen mit Fußgängerbeteiligung, einer davon in 2014 mit tödlichem Ausgang" versucht zu verteidigen. 

Herr Würzner, wenn Ihre Verkehrsbehörde nun endlich zu der Auffassung gekommen ist, dass diese Maßnahme aus Sicherheitsgründen erforderlich ist, machen Sie von Ihrem Recht als Vorgesetzter der Verkehrsbehörde Gebrauch, in Sicherheitsfragen Beschlüsse des Gemeinderates zu ignorieren. Installieren Sie am Ortseingang von Rohrbach einen Blitzer und stellen die Ampelschaltung um.

Der Unfallverursacher des tödlichen Unfalls hat vor Gericht ausgesagt, dass er die Ampel nicht wahrgenommen hat, obwohl er täglich daran vorbeifährt. Das kann aus meiner Sicht passieren. Aber eine Kreuzung mit Blitzer merkt man sich normalerweise sehr gut.

Herr Dr. Würzner, bitte installieren Sie eine stationäre Blitzanlage und sorgen Sie mit weiteren Maßnahmen wie bessere Markierung für eine bessere Sichtbarkeit dieser Kreuzung.

Herzlichen Dank

von Hans-Jürgen Fuchs

„Freihandelsabkommen“ vs. Demokratie?

„TTIP, CETA, TISA“ die Abkürzungen der geplanten Freihandelsabkommensind überall in den Nachrichten. Doch was verbirgt sich dahinter. Überall hört man Kritik, aber außer den Aktiven weiß kaum einer genau, was dahinter steckt. Hier wollte der punker weiterhelfen und lud deshalb zu einer Veranstaltung in das Alte Rathaus ein. Er hatte dazu einen kompetenten Referenten gewinnen können: Anton Kobel, Dipl. Volkswirt und Gewerkschaftssekretär a.D. Und am Ende war der Saal doch noch gut besetzt, trotz des wunderschönen Frühlingsabends.

Wenn Sie den Abend verpasst haben, so finden Sie auf der punker-Website einen Bericht von Anne Erpelding …

Frevel an den Ästhetik-Stelen

„Kommando Pollerflug” übernimmt die Verantwortung

Manch einer, der heute früh die Rathausstraße entlang ging wird sich die Augen gerieben haben: waren da tatsächlich den Ästhetik-Stelen am Rathausplatz Flügel gewachsen, hätten sie Kronen oder Hörner bekommen? Oder war das Ganze Folge der vorabendlichen Exzesse? War es nicht. Die Flügel, Kronen und gehäkelten Hütchen existierten wirklich. Blieb die Frage: wer war das? Ein erster Hinweis fand sich an einer Ästhetik-Stele. Hier prangte ein Schild mit dem Stichwort "Pollerflug". Und nun hat ein Kommando Pollerflug die Verantwortung für die Verunstaltung der ästhetischen Aufwertungsstelen am Rathaus übernommen.

Drei verzierte Poller

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von Hans-Jürgen Fuchs

Ein öffentliches Bücherregal in Rohrbach

Gruppe bei der Eröffnung des Bücherregals

Zwei Jahre bemühte sich der Punker darum – nun war es endlich soweit: Das öffentliche Bücherregal ist endlich fertig. Die Einweihung fand am Vorabend des 1. Mai statt. Dazu gab es ein Gläschen Sekt, und alle brachten mindestens ein Buch mit, damit das Regal eine erste „Füllung” erhielt. Von nun an kann man gute Bücher einfach in das Regal einstellen, gegen ein anderes eintauschen oder nur mitnehmen, lesen und behalten.

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von Hans-Jürgen Fuchs

Rohrbacher Gruppe besuchte Ausschwitz

Eingangstor zum Vernichtungslager Ausschwitz

Eine kleine Gruppe aus Rohrbach hat vom 28. März bis 4. April das Konzentrationslager Auschwitz besucht. Vier Tage waren den Lagern Auschwitz-Stammlager, Auschwitz-Birkenau und Auschwitz-Monowitz gewidmet. Auch dem kleinen polnischen Städtchen Oświęcim, wo heute keine jüdischen Bewohner mehr leben, aber ein jüdisches Zentrum mit Synagoge existiert, haben wir einen Besuch abgestattet. Dabei hatten wir Gelegenheit bei einem Archivbesuch mit dem Leiter des Archivs im Stammlager Auschwitz zu sprechen und Unterlagen über Rohrbacher Juden einzusehen. Dies waren die Eheleute Bertha und Sigmund Beer, als Nudelbeer allen Rohrbachern ein Begriff, und die Schwestern Else und Karoline Kahn, die in der Rathausstraße 4 ein Hutgeschäft betrieben. Wie wir heute wissen, hat niemand von ihnen das Lager überlebt. Für sie und ihre noch rechtzeitig geflohenen Familienangehörigen, aber auch für andere Rohrbacher Juden werden bei der nächsten Heidelberger Stolpersteinverlegung (Frühjahr 2016) Steine vor ihren letzten frei gewählten Wohnorten verlegt. Auch die Gedenkveranstaltung am 9. November zur Reichspogromnacht wird dieser Thematik gewidmet sein.

Für Patenschaften haben sich schon der punker ev. und der Stadtteilverein bereit erklärt. Wenn Sie eine Patenschaft übernehmen oder Vorschläge für weitere Stolpersteine machen möchten, wenden Sie sich bitte per Email an stolpersteine-heidelberg.de oder im Falle der Rohrbacher Juden auch an morlock.rink@arcor.de. Stolpersteine werden durch Spenden finanziert.

von Hans-Jürgen Fuchs

Nicht durch die Windschutzscheibe …

Zu den Diskussionen um den Rathausplatz

FalschparkerSeit Wochen bewegt der Umbau des Rathausplatzes Rohrbach die Gemüter. Es gibt grob gesagt drei Positionen: die eine Position geklagt die „Verpollerung” des Rathausplatzes. Die andere befürwortet die Poller und sieht sie als Maßnahme für mehr Verkehrssicherheit im alten Kern Rohrbachs. Und die dritte Position fragt ob wir keine anderen Probleme hätten.

Und dabei sind viele Argumentationen ironisch überspitzt, wie die Aussage auf der Jahreshauptversammlung des STV Rohrbach dürfe nicht zu Pollerbach werden, manche sind auch überzogen. Auf den RNZ-Artikel zur Jahreshauptversammlung des Stadtteilvereins folgen viele Kommentare auf der Website der Rhein-Neckar-Zeitung. „Zu schade”, kommentiert „Claus”, „dass die Stadtteilvereine sogar ihre eigene Heimat nur noch durch die Windschutzscheibe wahrnehmen.”

Es ist schon erstaunlich, wie schnell Menschen bereit sind, Schubladen zu öffnen und andere hinein zu stecken – ohne sich vorher zu bemühen, deren Argumente kennen zu lernen … Deshalb hier eine Zusammenfassung der Vorschläge, die helfen sollen, die Akzeptanz für den eigentlich sehr schönen und sehr gelungenen Platz zu erhöhen – möglichst vor dessen offizieller Einweihung am 9. Mai 2015.

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von Hans-Jürgen Fuchs

Ostermarkt 2015

Blick in den Saal des Alten Rathauses mit einem Verkaufsstand

Der Osterbrunnen war wieder da, wenn auch nicht auf dem alten Platz und der Ostermarkt im Alten Rathaus fand wie immer regen Zuspruch. Es gab Kaffee und Kuchen und vor allem jedem Menge schöner selbstgebastelter Dinge …

Kerwevereine beschließen die Wiedereinführung der Schlumpelverbrennung

von Hans-Jürgen Fuchs

Große Aufregung herrschte im September, als erstmals bei der Rohrbacher Kerwe auf die Verbrennung der Schlumpel verzichtet worden war. Anlass war eine Entscheidung des Stadtteilvereins nach der Verbrennung bei der Kerwe 2015, bei der die Inszenierung sehr düster und beklemmend gewesen war und viele an eine Hexenverbrennung inclusive Kukluxklan erinnert hatte. Nach der Kerwe 2015 gab es daraufhin massive Beschwerden.

Danach wurde im Stadtteilverein lange über eine Änderung des Kerweendes diskutiert. Bei einer Abstimmung im Vorstand/Beirat stimmten bei einer Enthaltung alle für die Abschaffung der Verbrennung. Da waren auch altgediente Mitglieder des Stadtteilvereins dabei, die großen Wert auf Wahrung von Traditionen legen. Die anderen Kerwevereine (Feuerwehr, TSG, Turnerbund) waren in diese Abstimmung nicht eingebunden, was sich im Nachhinein als Fehler erwies. Der Stadtteilverein bedauerte das auch den Kerwevereinen gegenüber und entschuldigte sich für das Versäumnis.  Allerdings trugen die Vereine dann die Entscheidung mit und überlegten sich gemeinsam mit den „Rohrbacher Jungs” einen neuen Rahmen für die Verabschiedung. Dann fehlte auch noch die musikalische Begleitung des Zugs vom Rathaus zum Kerweplatz, denn der HCC, der den Trauerzug lange Jahre begleitet hatte, musste kurzfristig absagen, da er damals nicht mehr spielfähig war.

Die Reaktionen auf das neue Kerweende auf dem Platz waren dann sehr heftig, z.T. auch indiskutabel. Allerdings wandten sich nach der Kerwe auch viele Menschen in einer ruhigen, sachlichen Art an den Stadtteilverein und bedauerten die Abschaffung der Verbrennung.

Daraufhin beschloss der Stadtteilverein, die Diskussion noch einmal mit den allen Kerwevereinen, dem Kerweborscht Bernd Frauenfeld und den „Rohrbacher Jungs zu führen. Diese Gespräche fand am 19. Oktober und 28. November statt. Die Meinungen waren geteilt, aber letztendlich stimmte die Versammlung mehrheitlich für die Wiedereinführung der Schlumpelverbrennung. Alle Beteiligten sagten zu, diese Entscheidung gemeinsam zu tragen.

Wir möchten auch unbedingt wieder, dass der Zug der Schlumpel vom Rathaus zum Kerweplatz von Musik begleitet wird und fordern auch die Vereine auf, mit Vertretern den Zug zu begleiten und damit zu dokumentieren, dass der Kerweabschluss eine gemeinsame Sache ist.

Die Feuerwehr wird wieder für die Sicherheit auf dem Platz sorgen. Die Schlumpel selbst soll weniger eindeutig weiblich gestaltet, der gesamte Ablauf wieder wie früher ironisch und nicht düster inszeniert werden. Die Rohrbacher Jungs werden sich im besprochenen Rahmen eine Inszenierung überlegen, über die die Kerwevereine im Frühjahr sprechen und entscheiden werden.

Die Kerwevereine, die ehrenamtlich die Arbeit bei der Rohrbacher Kerwe leisten, wünschen sich, dass nun alle Beteiligten – unabhängig von ihrer Einstellung zur Schlumpelverbrennung – die getroffene Entscheidung akzeptieren.

Nachtrag

Zu dieser meldung erreichten uns Rückmeldungen von ähnlich vielen Menschen wie im September nach der Kerwe und der Abschaffung der Schlumpelverbrennung … zum Glück deutlich moderatere. Exemplarisch dokumentieren wir hier den Kommentar von Valentina Schenk, der Vorsitzenden des punker.

Offener Brief zur Wiedereinführung der Schlumpelverbrennung zum Abschluss der Rohrbacher Kerwe

Im vergangenen Jahr hat der Stadtteilverein beschlossen, das Kerwe-Kätsche, so wurde die Dame nämlich bis vor ein paar Jahren genannt, nicht weiter zu verbrennen. Das wurde mit gutem Grund beschlossen, denn es handelt sich dabei, um das Verbrennen einer menschlichen Figur, Symbolik hin oder her – auch unabhängig von ihrem Geschlecht –  wobei wäre ein Kerwe-Schlumpler denkbar? Die Frau soll nun am Kerwe-Montag wieder mit großem Getöse und als Gaudi, oder ironisch inszeniert, am Rathaus abgeholt werden, dann durch eine Strohpuppe ersetzt, zum Kerweende verbrannt werden.

Traditionen werden gelebt, verändern sich, müssen stimmig sein. Vor ein paar Jahren gab es keine Wasser-Wein-Weiber bei der Rohrbacher Kerwe, sie bereichern sie nun, schön, dass sie zur Tradition werden. Auch die Tradition der Kerweborscht hat sich verändert, aus Mangel an Bewerbern haben wir nur noch einen, haben aber eine engagierte Kerwe-Magd dazu bekommen. Die Rohrbacher Kerwe findet über drei Tage statt. Es gibt den Zug, die Redd, Musik, den ökomenischen Gottesdienst, den Kälbles-Tanz ohne Kalb, eine andere Art der Kerweborschd als früher, das heißt wir bewegen uns die ganze Zeit. Teilweise, weil Aktive fehlen, teilweise weil wir Traditionen nicht mehr angemessen finden. Mit ein wenig Fantasie können wir einen fröhlichen Kerweausgang gestalten, der ohne das Verbrennen einer menschlichen Figur als Gaudi auskommt.

Diejenigen unter Ihnen, die nun denken, der Schneemann wird doch beim Sommertagszug auch verbrannt, möchte ich daran erinnern, dass das nun wirklich die Verbrennung von (Papier-)Schnee zum Winterende darstellt.

Diejenigen die denken, ah, da ist sie wieder, so eine Gutmenschin, die ihren moralischen Zeigefinger erhebt, denen möchte ich sagen, wollen wir nicht alle gute Menschen sein, die in moralischen Kategorien leben?

Ich engagiere mich nun seit fast 25 Jahren in und für Rohrbach – mal unkonventionell, mal traditionell – und ich frage die Menschen, die mit JA für die Schlumpelverbrennung gestimmt haben, hängt das Wohl und Weh unserer Kerwe von diesem Brauch ab und was bedienen wir mit dieser rückwärts-gewandten Tradition?

Valentina Schenk, 2.12. 2016

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