Rohrbach feierte Motz-Munke

Gedenkausstellung zum 90. Geburtstag

von Ludwig Schmidt-Herb und Erica Dutzi

Die Bilder des Malers Rainer Motz-Munke sind an vielen Hauswänden in Rohrbach noch zu sehen - und die Erinnerungen an ihn sind auch 24 Jahre nach seinem Tod noch sehr lebendig. Das konnte man deutlich erleben bei den Gedenktagen zu seinem 90. Geburtstag, die vom Heimatmuseum und dem Stadtteilverein HD-Rohrbach konzipiert wurden.

Eröffnet wurden die Gedenktage am Donnerstag, 19. September, im Rahmen des Rohrbacher „Verzähldischs“. Ludwig Schmidt-Herb präsentierte in einem Vortrag 23 bisher so nicht bekannte Bilder Munkes, die sich jetzt teils im Heimatmuseum Rohrbach, teils verstreut in Privatbesitz befinden.

Ludwig Schmitt-Herb und Besucher bei der Eröffnung der Ausstellung.

Höhepunkt der Gedenktage war die Ausstellung dieser Bilder am Samstag und Sonntag (21.-22.9.) im Rohrbacher Rathaussaal. Zwölf Werke, die im Besitz des Heimatmuseums Rohrbach sind, konnten im Original präsentiert werden. Die anderen Bilder wurden als Reproduktion gezeigt. Allen Bildern waren Erläuterungen beigefügt, die ähnliche Motive aus Motz-Munkes Schaffen enthielten.

Zwei der Bilder haben direkten Bezug zu Rohrbach. Eines zeigt drei Kinder mit Sommertagsstecken, von denen man sagt, Munke habe dort sich selbst mit seinen zwei Schwestern dargestellt. Auf dem anderen Bild ist eine älteren Frau in einem alten Straßenbahnwagen zu sehen. Es ist 1964 entstanden und zeigt die „Rohrbacher Babette“, ein damals bekanntes Rohrbacher „Original“. Leider konnte sich bei der Ausstellung niemand mehr an sie erinnern - aber vielleicht kann jemand uns mehr zu ihr verraten?

Der Vortrag, den Schmidt-Herb beim „Verzähldisch“ gehalten hatte, wurde auf vielfachen Wunsch am Sonntag wiederholt, und an dessen Ende gab es noch eine Überraschung: das Ehepaar Rheinen aus Nußloch kam zum Referenten, zog aus einer unscheinbaren Plastiktüte ein Original-Bild von Motz-Munke hervor, ein bisher unbekanntes Blumen-Stilleben, und schenkte es dem Heimatmuseum.

Insgesamt war diese Gedenk-Ausstellung ein großer Erfolg, einerseits, weil sie zeigte, wie lebendig die Erinnerung und das Interesse an Motz-Munkes Schaffen noch immer ist, andererseits, weil immer wieder bisher unbekannte oder verschollen geglaubte Werke Munkes ans Tageslicht kommen. Vielleicht wird es zum 100. Geburtstag Munkes eine weitere Ausstellung geben - wer weiß?

Eine alte Frau auf einer Bank mit einem Blumenstrauß in der Hand (Ölbild).