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Pläne, den Kindergarten St. Theresia zu schließen gibt es schon lange. Und lange Kämpfe nicht nur der Eltern dagegen … wir berichteten immer wieder darüber. Bis letzte Woche schien es aber doch noch Hoffnung zu geben. Doch dann erhielten die Eltern den Bescheid: Am 31.08.2022 soll St. Theresia schließen. Per Brief.
„Dass die beiden Kindergärten ab 2022 erst einmal aufgegeben werden, ist Teil des Masterplanes, mit dem die katholische Stadtkirche ihre 16 Kindertagesstätten mit 52 Gruppen in Heidelberg und Eppelheim überprüft. Sie will zukunftsfähige Standards setzen. "Eingruppige Kindergärten haben keine Zukunft", sagt Johannes Brandt ganz klar. Darin ist man sich mit der evangelischen Kirche in Heidelberg einig, die ihre kleinen Kita-Einheiten ebenfalls auflöst”, schreibt die Rhein-Neckar-Zeitung am 31.01.2020.
Die Schließung trifft nicht nur die Eltern hart, ganz Alt-Rohrbach fragt sich nun: Wo sollen unsere Kinder in die Tagesstätte gehen. Denn auch die evangelische Tagesstätte in der Heinrich-Fuchs-Straße ist dicht. Dass es bislang in fußläufiger Entfernung Tagesstätten gab, war ein großer Vorteil, für die Kinder, die Eltern und die Umwelt …
Die Eltern von St. Theresia sind zurecht empört. Hier eine Stellungnahme des Vorsitzenden des Elternbeirats:
St. Theresia unter Schock
Schon lange ist bekannt, dass der St. Theresia Kindergarten im Herzen Rohrbachs von Schließung bedroht ist. Aus diesem Grund gab es intensive Bemühungen der Elternschaft gemeinsam mit der katholischen Kirche und der Stadt Heidelberg Lösungen für den Verbleib des Kindergartens im Herzen Rohrbach zu finden. Seit Donnerstag ist dieser Traum vieler Eltern zerplatzt. Per Brief wurden die Eltern informiert, dass es keine Zukunft mehr für den Kindergarten St. Theresia geben wird. „Wir sind erschüttert auf welchem Weg uns diese Nachricht erreicht hat und zutiefst betroffen, dass unsere kleine Kinderoase aus Rohrbach verschwinden wird“, so der Elternbeirat Christian Lampert. Viele Eltern seien völlig aufgelöst, denn es sei schwer zu verstehen, wie einer der beliebtesten Kindergärten aus Rohrbach einfach fallen gelassen wird. „St. Theresia war immer ein Kindergarten, in dem der christliche Glauben gelebt wurde, umso unverständlicher ist es für uns, wie man sich als Katholische Kirche gegen diesen Kindergarten mit viel Herz und dem etwas anderen Konzept entscheiden kann. „St. Theresia hätte eine Zukunft haben können, wenn nur der Wille da gewesen wäre“, so der Elternbeirat. „Wir haben uns bemüht der Stadtkirche ganz im Sinne von Kirche 2030 neue innovative Ideen vorzustellen und nicht zu resignieren. Leider war von Seiten der Kirche hierfür kein Ansprechpartner zu finden.
Viele Eltern fühlen sich von der Kirche hingehalten und jetzt vor vollendete Tatsachen gestellt. Die letzte Aussage seitens der Kirche gegenüber den Eltern war, dass die Stadtkirche nach einer Lösung suche und dann nochmals in den Dialog gehe. „Leider ist der Dialog nun zu einem schriftlichen Bescheid geworden.
Nicht zu vergessen ist, dass auch der als Naturgarten angelegte und gepflegte Pfarrgarten des Kindergartens den Umstrukturierungen des Geländes sehr wahrscheinlich zum Opfer fallen wird. Es blutet uns das Herz wie die Kirche mit dem Auftrag, die Schöpfung zu wahren umgeht.“, so Lampert. Vor einigen Monaten wurde dieser in der Kategorie „bedroht“ beim Wettbewerb des NABU zum Thema „Bedeutung von Stadtgrün in Heidelberg“ ausgezeichnet. „Es kann nicht sein, dass wir 500 neue Bäume in Heidelberg setzen wollen, aber hier ein grünes Kleinod zugebaut und ein wunderschönes Gebäude einfach abgerissen und ersetzt werden soll“, kritisiert der Elternbeirat.
Die Eltern von St. Theresia hoffen, dass es in das Bewusstsein der Menschen gelangt, dass jegliche Vielfalt in der Kinderbetreuung zu schwinden scheint und nun auch die katholische Stadtkirche sich der einheitlichen Kinderbetreuung, welche immer mehr auf Quantität und immer weniger auf Individualität und Spiritualität ausgerichtet ist unterordnet. Die absolute Ausrichtung auf lange Öffnungszeiten zwischenzeitlich praktisch aller Kinderbetreuungseinrichtungen einschließlich vieler Schulen sorgt immer mehr für leere Vereine, leere Straßen und Spielplätze und kein Miteinander mehr in Familie und Freundschaften. Gerade die Kirche wäre aus unserer Sicht in der Verantwortung, sich diesem Trend entgegen zu stellen.
Christian Lampert für den Elternbeirat des Kindergartens St. Theresia
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