von Hans-Jürgen Fuchs

Gute Stimmung, Schlumpelklau und Vandalismus – die Rohrbacher Kerwe 2017

Gruppenfoto bei der Übergabe der Schlumpel
Foto: © Werner Popanda

Die Kerwe 2017… Wie kann man sie beschreiben? Nehmen wir zunächst den Teil der eigentlichen Kerwe: von der Eröffnung am Samstag bis zum Abschluss am Montag. Das war eine runde Sache. Die Neuerungen, die rorbar der Rohrbacher Jungs, der Stand der FG Rohrbach, der Auftritt der Sängereinheit und auch Musikgruppen kamen bestens an. Die Stimmung war gut, der Besuch deutlich besser als in den letzten Jahren und alles war friedlich.

Ein besonderes Highlight war natürlich die Kerweredd von Bernd Frauenfeld. Er hatte wie immer die Lacher auf seiner Seite. Ganz besonders kam die Strophe zur Seifenoper in Eppelheim an. Schön an der Eröffnung war natürlich auch der Weinspruch der Heidelberger Weinkönigin, erstmals dargebracht von Caterina Teutsch, die auf Katrin Klein folgte. Freundlich aufgenommen wurden auch die Grußworte des Heidelberger Oberbürgermeisters Würzner, der nach 1250 Jahren wieder den Weg nach Rohrbach gefunden hatte. Aber als die Vereine am Dienstagmorgen ihre Zelte abbauen wollten, gab es eine böse Überraschung: In der Nacht hatten Vandalen die Zelte heimgesucht …

Mehr zur Rohrbacher Kerwe 2017 und viele fotografische Impressionen hier …

von Hans-Jürgen Fuchs

Wird St. Theresia geschlossen?

Die Kirchen haben ist zur Zeit nicht einfach – Mitgliederschwund, Priestermangel, Geldsorgen. Da wundert es nicht, dass die Gemeinden aufgefordert sind, Einsparpotenziale festzustellen. Das scheint nun auch die katholische Gemeinde in Rohrbach zu betreffen. Jedenfalls äußern Eltern die Sorge, dass es in Zukunft nur noch einen katholischen Kindergarten in Rohrbach geben wird. Und ein Teil der Verantwortungsträger in der Rohrbacher Gemeinde präferiert offenbar eine Lösung, bei der St. Theresia in Alt Rohrbach geschlossen würde und nur noch St. Benedikt in der Konstanzer Straße fortgeführt werden würde. Das allerdings hätte zur Folge, dass es im alten Teil Rohrbachs nur noch den Kindergarten der Melanchthongemeinde Paula Heck gäbe und die Kinderkrippen der Rohrbacher Kinderstube. Alle anderen Rohrbacher Krippen und Kindergarten wären im Westen. Mehr dazu hier …

100 Jahre Kindergarten St. Theresia

100 Jahre Kindergarten St. Theresia (2007)

von Hans-Jürgen Fuchs

WLAN am Rathaus jetzt einfacher zugänglich

Heidelberg bietet eines der größten öffentlichen und kostenlosen WLAN-Netze in Deutschland: Bürgerinnen und Bürger, Besucher und Studierende, Touristen und Geschäftsreisende können an über 170 Standorten im gesamten Stadtgebiet ganz einfach im Internet surfen. In Rohrbach hat der Stadtteilverein gemeinsam mit der Stadt am Alten Rathaus einen offenen Zugang ermöglicht. Die Stadt hat die Infrastruktur zur Verfügung gestellt, der Stadtteilverein zahlt die laufenden Kosten.

Das alte Rathaus

Bisher war der Zugang nur nach einer kurzen aber relativ umständlichen Prozeduren möglich. Nun aber kann, nach der Abschaffung der Störerhaftung, das WLAN-Netz „Heidelberg4you“ noch einfacher und schneller mit nur zwei Klicks genutzt werden: Interessierte wählen einfach im Umfeld eines der rund 50 Standorte das WLAN-Netz „Heidelberg4you“ auf ihrem Smartphone oder Tablet an, zum Beispiel am Alten Rathaus in Rohrbach. Anschließend öffnet sich eine Begrüßungsseite, auf der Nutzer die Verbindung mit dem offenen Netzwerk starten – damit wird der Zugang zum Internet hergestellt. Nutzer werden anschließend an allen WLAN-Standorten der Stadt Heidelberg („Heidelberg4you“) und der Universität Heidelberg automatisch mit dem Internet verbunden. Mit zusammen rund 170 WLAN-Standorten im gesamten Stadtgebiet bieten die Stadt und die Universität Heidelberg seit Anfang des Jahres dank einer Kooperation gemeinsam eines der größten öffentlichen und kostenlosen Netzwerke in Deutschland an.

Das WLAN-Netz „Heidelberg4you“ kann zeitlich unbegrenzt genutzt werden. Die Stadt Heidelberg plant bereits die Erschließung weiterer WLAN-Standorte im Stadtgebiet.

 

von Hans-Jürgen Fuchs

Neue Nachbarn in Rohrbach

Die jungen Uhus im Steinbruch

Im Frühjahr diesen Jahres fragten sich viele Menschen in Rohrbach, wer der Urheber jener merkwürdigen Rufe sein mochte, die allabendlich über dem Bierhelderweg und Kühlen Grund zu hören waren. Im Abstand von wenigen Sekunden hörte man hier ein tiefes, lautes Huh! Eine kleine Recherche erbrachte, dass es sich dabei um den Balzruf eines Uhus handelte. Und dieser Ruf war erfolgreich.

Hier ein kurzer Bericht und einige Fotos …

von Hans-Jürgen Fuchs

1251 Jahre Rohrbach

Logo 1251 Jahre Rohrbach

Ein Jahr ist unser großes Festwochenende nun schon her. Da stellt sich manchem die Frage: Wie oft feiert man Jubiläen? Alle 50 Jahre? Alle 25 Jahre? Alle 10 Jahre? Oder, wie das manche zu tun pflegen: Jährlich. Jedenfalls laden anonyme Weingutfreunde für Sonntag zu Clauer-DeChant ein. 15 Uhr. Ein Jahr danach. Wer nicht gerade andere Jubiläen feiert oder Geburtstage: Hingehen!

Aufruf zur 1251-Jahrfeier

von Hans-Jürgen Fuchs

Museumsfest 2017

Ein Teil des Küchenteams

Es ist immer weider schön, das kleine, feine Museumsfest in Rohrbach.

Hier finden Sie einige Impressionen …

von Hans-Jürgen Fuchs

Rahmenplan für Konversionsfläche US Hospital in Rohrbach beschlossen

Presseinformation der Stadt Heidelberg (23.05.2017)

Der Heidelberger Gemeinderat hat in seiner Sitzung am 18. Mai 2017 mit großer Mehrheit den Rahmenplan für die Konversionsfläche US Hospital in Rohrbach beschlossen. Der Plan bildet damit die Grundlage für die weitere Quartiersentwicklung. Das rund neun Hektar große Areal soll künftig insbesondere als Wohnquartier genutzt werden. Prägend wird ein rund 7.700 Quadratmeter großer Park im Herzen des Areals. Der bisherige Entwurf sieht etwa 600 Wohnungen für alle Bevölkerungsgruppen vor – allesamt im Neubau. Bestehende historische und denkmalgeschützte Gebäude werden als Identitätsmerkmale und „Zeitzeugen“ in das Konzept integriert und erhalten öffentliche, gemeinschaftliche Nutzungen. Durch die Entwicklung des bislang abgeschotteten Militärareals entstehen neue Wegeverbindungen zwischen Alt-Rohrbach und dem südlichen Hasenleiser sowie in Richtung Innenstadt.

Neben unterschiedlichsten Wohnformen, die in einem noch zu erstellenden Wohnzielgruppenkonzept genauer beschrieben werden, sind im Quartier Flächen für Büros, Dienstleistungsangebote, kulturelle und soziale Zwecke, Bildungseinrichtungen sowie öffentliche Einrichtungen und Gewerbeeinheiten vorgesehen. Cafés, kleine Gewerbe-, Dienstleistungs- oder Ladeneinheiten in den Erdgeschosszonen sollen die Platzbereiche beleben und eine „Stadt der kurzen Wege“ ermöglichen. Im Nordosten des Areals soll in einem Bestandsgebäude eine Kindertagesstätte mit vier Gruppen entstehen. Der Rahmenplan berücksichtigt darüber hinaus Vorhaben des Montessori Zentrums Heidelberg e.V., des Collegium Academicum und der Lebenshilfe/Heidelberger Werkstätten. Der Gemeinderat hat die Verwaltung zudem damit beauftragt, im weiteren Verfahren Ziele hinsichtlich der Energiestandards im Quartier zu benennen sowie ein Verkehrskonzept und ein Wohnzielgruppenkonzept vorzulegen. Ferner sollte der Grundsatz der Barrierefreiheit im Quartier intensiv berücksichtigt werden.

Mehrstufige Bürgerbeteiligung

Der bisherige Planungsprozess war mit einer mehrstufigen Bürgerbeteiligung verknüpft – zuletzt gab es im September 2016 ein Bürgerforum, bei dem der Planungsstand seitens der Bevölkerung breite Zustimmung erfahren hat. Als erhebliche Verbesserung wurde zum Beispiel die Umplanung bei der Führung des Radverkehrs eingestuft. Künftig soll es neben der Radwegebeziehung durch das Quartier auch eine Radwegeführung entlang der Karlsruher Straße geben, die als Schnellroute und überörtliche Radverbindung fungiert.

Die wesentliche Änderung des städtebaulichen Konzepts seit diesem Bürgerforum betrifft die Berücksichtigung einer Quartiersgarage, die im Süden des Quartiers direkt an der Freiburger Straße eingefügt wurde, rund 250 Stellplätze vorsieht und ein Wohnbaufeld ersetzt. Die Verwaltung hat diese Änderung vorgeschlagen, weil eine Hochgarage günstiger zu bauen ist als die ursprünglich vorgesehenen Tiefgaragen und das Quartier damit autoarm werden kann. Der Gemeinderat stimmte einer Hochgarage unter der Bedingung zu, dass diese sich harmonisch ins Umfeld einfügen und die Geschosshöhe an die umgebende geplante Bebauung angepasst werden müsse. 

von Hans-Jürgen Fuchs

Dan Popek im Alten Rathaus

Dan Popek bei seinem Konzert

Was für ein denkwürdiges Konzert. Ob Jazz, Boogie Woogie, Klassik oder Pop, die Stücke sind schwierig, variantenreich, dynamisch, komplex, ja und: schnell. Aber das ist auch Dan. Sogar schneller. Er spielt Duos alleine, kreuz und quer und Gershwins „Rapsody in blue” sogar auf dem Rücken liegend. Eine ganz eigene Mischung aus Virtuosität, unbändiger Spielfreude und Entertainment.

Mehr zu diesem Konzert hier …

von Hans-Jürgen Fuchs

Lucundi sunt acti labores!

Der neue Zebrastreifen

„Schon im November 2001 hatte der Beirat über eine verbesserte Busandienung des Gebiets und Querungshilfen in der Fabrikstraße und Heinrich-Fuchs-Straße diskutiert. Die Querungshilfen waren damals seitens der Stadt als geplant benannt worden”, schrieb ich in einem Antrag für die Sitzung des Rohrbacher Bezirksbeirats am 24. November 2005. Auch im Zusammenhang mit dem Verkehrskonzept für Rohrbach waren die Forderungen des Bezirksbeirats wiederholt worden – genauso wie die Ankündigungen der Stadt, es würde bald etwas geschehen. In den Unterlagen zur BBR-Sitzung vom 6.2.2003 heißt es: „Zur Sicherheit des Fußgänger- und Schülerverkehrs ist die Anlage von Überwegen und Querungshilfen geplant ...” Und der beigefügte Plan zeigte damals schon genau jene Stellen in der Heinrich-Fuchs-Straße, die Eltern im November 2005 wieder einforderten, als sie dem damaligen 1. Bürgermeister Raban von der Malsburg eine Unterschriftenliste übergaben. Die RNZ berichtete am 8.11.2005, die Stadt habe eine wohlwollende Prüfung der Forderungen zugesagt … Und der Bezirksbeirat blieb zäh und fragte immer wieder nach – Jahr um Jahr um Jahr.

Und siehe da, wusch, schon ist es so weit: Seit letzter Woche ist der Übergang fertig und alle sind zufrieden. Die Eltern, der Kinder von 2001, die vielleicht nun auch als Großeltern dankbar sind, die Seniorinnen und Senioren der anliegenden Wohnstätten … und natürlich das Verkehrsmanagement, das ja gerade ein Sicherheitsaudit für Schulwege durchführen lässt und nun nachweisen kann, dass es kräftig und vor allem hurtig anpackt, wenn Gefahren erkannt werden.Was sind schon 16 Jährchen?

P.S. Meine Lateinkenntnisse stammen aus dem Buch »Latein für fortgeschrittene Anfänger«. „Lucundi sunt acti labores!” stammt von Cicero und bedeutet in etwa: Nach getaner Arbeit fühlt man sich wohl!

Antrag an Bezirksbeirat, 2005

von Hans-Jürgen Fuchs

Jahreshauptversammlungdes Stadtteilvereins Rohrbach 2017

von Hans-Jürgen Fuchs (1. April 2017. Kein Scherz.)
Fotos: Josef Scherhaufer

Blick in den Saal

Naturgemäß bildete der Rückblick auf die Ereignisse des Jubiläumsjahrs eine wichtige Rolle bei der Jahreshauptversammlung des Stadtteilvereins Rohrbach am 31. März 2017. Erica Dutzi, Schriftführerin unseres Vereins, berichtete von den erfolgreichen Veranstaltungen des Jubiläumsjahrs. Paul Gail, unser Schatzmeister, ergänzte im Detail die finanziellen Auswirkungen, die sich zum Glück, und dank der großen Spendenbereitschaft von Banken, Firmen und Privatpersonen nicht negativ bemerkbar machen. Statt des „geplanten” Defizit von 15.000 bis 20.000 Euro, betrug das reale nur weniger als 7.000 Euro.

Aber auch die „normalen” Traditionsveranstaltungen fanden Beachtung finden. Karin Weidenheimer, 2. Vorsitzende, berichtete und sparte auch die Auseinandersetzungen um die Schlumpel-nicht-Verbrennung nicht aus. Da es bei den Wahlen, der 1. Und der 3. Vorsitzende standen zur Wahl, auch um eine Grundsatzentscheidung über die Ausrichtung des Vereins in den nächsten beiden Jahren geht, fehlte auch ein Blick auf unser Selbstverständnis nicht. Diese Standortbestimmung nahm der 1. Vorsitzende, Hans-Jürgen Fuchs, vor. Sie können sie hier nachlesen.

Bei den Wahlen gab es eine freudige Überraschung: Hans-Peter Droste, der bereits seit Jahren ohne Amt intensiv bei uns mitarbeitet, wurde zum 3. Vorsitzenden gewählt. Das freut uns sehr. Hans-Jürgen Fuchs wurde einstimmig im Amt bestätigt. Auch Paul Gail wurde wiedergewählt.

Es freut uns auch, dass mit Sven Kröhnert und Dominik Neuert zwei junge Menschen künftig den Beirat bereichern werden. Auch ihnen herzlichen Glückwunsch. Alle wieder kandidierenden Beiräte wurden ebenfalls im Amt bestätigt, genauso wie die Kassenprüfer Wolfgang Flörchinger und Andreas Ullmer.

Verabschieden mussten wir uns von Valentina Schenk und Wolfgang Späth, die nicht mehr kandidierten. Wir werden die beiden vermissen, sie haben über Jahre hinweg unseren Verein kräftigst unterstützt. Zum Glück sind unsere Vorstandssitzungen öffentlich, jeder kann teilnehmen, und kann auch ohne Amt mit anpacken. Wir sind sicher, dass der Abschied der beiden aus dem Beirat nicht das Ende unserer gemeinsamen Arbeit sein wird!

Zum Schluss gab es noch eine Überraschung, die uns besonders freut: Unser Ehrenvorsitzender Bernd Frauenfeld erhielt die Ehrennadel des Landes Baden-Württemberg verliehen. Urkunde und Nadel überbrachte Gemeinderat Peter Holschuh in Vertretung des verhinderten Oberbürgermeisters. Bernd wurde für sein langjähriges Engagement nicht nur im Stadtteilverein gewürdigt. Auch ihm herzlichen Glückwunsch!

Besonders erfreulich war auch die große Teilnahme an der Jahreshauptversammlung. Der Saal des Ochsen war bis auf den letzten Platz gefüllt. Danke dafür, denn mit ihrer Teilnahme drücken die Mitglieder auch Ihre Unterstützung für die vielen Menschen aus, die sich in unserem Verein engagieren!

Einige Impressionen zur Jahreshauptversammlung finden Sie hier …

Kerwevereine beschließen die Wiedereinführung der Schlumpelverbrennung

von Hans-Jürgen Fuchs

Große Aufregung herrschte im September, als erstmals bei der Rohrbacher Kerwe auf die Verbrennung der Schlumpel verzichtet worden war. Anlass war eine Entscheidung des Stadtteilvereins nach der Verbrennung bei der Kerwe 2015, bei der die Inszenierung sehr düster und beklemmend gewesen war und viele an eine Hexenverbrennung inclusive Kukluxklan erinnert hatte. Nach der Kerwe 2015 gab es daraufhin massive Beschwerden.

Danach wurde im Stadtteilverein lange über eine Änderung des Kerweendes diskutiert. Bei einer Abstimmung im Vorstand/Beirat stimmten bei einer Enthaltung alle für die Abschaffung der Verbrennung. Da waren auch altgediente Mitglieder des Stadtteilvereins dabei, die großen Wert auf Wahrung von Traditionen legen. Die anderen Kerwevereine (Feuerwehr, TSG, Turnerbund) waren in diese Abstimmung nicht eingebunden, was sich im Nachhinein als Fehler erwies. Der Stadtteilverein bedauerte das auch den Kerwevereinen gegenüber und entschuldigte sich für das Versäumnis.  Allerdings trugen die Vereine dann die Entscheidung mit und überlegten sich gemeinsam mit den „Rohrbacher Jungs” einen neuen Rahmen für die Verabschiedung. Dann fehlte auch noch die musikalische Begleitung des Zugs vom Rathaus zum Kerweplatz, denn der HCC, der den Trauerzug lange Jahre begleitet hatte, musste kurzfristig absagen, da er damals nicht mehr spielfähig war.

Die Reaktionen auf das neue Kerweende auf dem Platz waren dann sehr heftig, z.T. auch indiskutabel. Allerdings wandten sich nach der Kerwe auch viele Menschen in einer ruhigen, sachlichen Art an den Stadtteilverein und bedauerten die Abschaffung der Verbrennung.

Daraufhin beschloss der Stadtteilverein, die Diskussion noch einmal mit den allen Kerwevereinen, dem Kerweborscht Bernd Frauenfeld und den „Rohrbacher Jungs zu führen. Diese Gespräche fand am 19. Oktober und 28. November statt. Die Meinungen waren geteilt, aber letztendlich stimmte die Versammlung mehrheitlich für die Wiedereinführung der Schlumpelverbrennung. Alle Beteiligten sagten zu, diese Entscheidung gemeinsam zu tragen.

Wir möchten auch unbedingt wieder, dass der Zug der Schlumpel vom Rathaus zum Kerweplatz von Musik begleitet wird und fordern auch die Vereine auf, mit Vertretern den Zug zu begleiten und damit zu dokumentieren, dass der Kerweabschluss eine gemeinsame Sache ist.

Die Feuerwehr wird wieder für die Sicherheit auf dem Platz sorgen. Die Schlumpel selbst soll weniger eindeutig weiblich gestaltet, der gesamte Ablauf wieder wie früher ironisch und nicht düster inszeniert werden. Die Rohrbacher Jungs werden sich im besprochenen Rahmen eine Inszenierung überlegen, über die die Kerwevereine im Frühjahr sprechen und entscheiden werden.

Die Kerwevereine, die ehrenamtlich die Arbeit bei der Rohrbacher Kerwe leisten, wünschen sich, dass nun alle Beteiligten – unabhängig von ihrer Einstellung zur Schlumpelverbrennung – die getroffene Entscheidung akzeptieren.

Nachtrag

Zu dieser meldung erreichten uns Rückmeldungen von ähnlich vielen Menschen wie im September nach der Kerwe und der Abschaffung der Schlumpelverbrennung … zum Glück deutlich moderatere. Exemplarisch dokumentieren wir hier den Kommentar von Valentina Schenk, der Vorsitzenden des punker.

Offener Brief zur Wiedereinführung der Schlumpelverbrennung zum Abschluss der Rohrbacher Kerwe

Im vergangenen Jahr hat der Stadtteilverein beschlossen, das Kerwe-Kätsche, so wurde die Dame nämlich bis vor ein paar Jahren genannt, nicht weiter zu verbrennen. Das wurde mit gutem Grund beschlossen, denn es handelt sich dabei, um das Verbrennen einer menschlichen Figur, Symbolik hin oder her – auch unabhängig von ihrem Geschlecht –  wobei wäre ein Kerwe-Schlumpler denkbar? Die Frau soll nun am Kerwe-Montag wieder mit großem Getöse und als Gaudi, oder ironisch inszeniert, am Rathaus abgeholt werden, dann durch eine Strohpuppe ersetzt, zum Kerweende verbrannt werden.

Traditionen werden gelebt, verändern sich, müssen stimmig sein. Vor ein paar Jahren gab es keine Wasser-Wein-Weiber bei der Rohrbacher Kerwe, sie bereichern sie nun, schön, dass sie zur Tradition werden. Auch die Tradition der Kerweborscht hat sich verändert, aus Mangel an Bewerbern haben wir nur noch einen, haben aber eine engagierte Kerwe-Magd dazu bekommen. Die Rohrbacher Kerwe findet über drei Tage statt. Es gibt den Zug, die Redd, Musik, den ökomenischen Gottesdienst, den Kälbles-Tanz ohne Kalb, eine andere Art der Kerweborschd als früher, das heißt wir bewegen uns die ganze Zeit. Teilweise, weil Aktive fehlen, teilweise weil wir Traditionen nicht mehr angemessen finden. Mit ein wenig Fantasie können wir einen fröhlichen Kerweausgang gestalten, der ohne das Verbrennen einer menschlichen Figur als Gaudi auskommt.

Diejenigen unter Ihnen, die nun denken, der Schneemann wird doch beim Sommertagszug auch verbrannt, möchte ich daran erinnern, dass das nun wirklich die Verbrennung von (Papier-)Schnee zum Winterende darstellt.

Diejenigen die denken, ah, da ist sie wieder, so eine Gutmenschin, die ihren moralischen Zeigefinger erhebt, denen möchte ich sagen, wollen wir nicht alle gute Menschen sein, die in moralischen Kategorien leben?

Ich engagiere mich nun seit fast 25 Jahren in und für Rohrbach – mal unkonventionell, mal traditionell – und ich frage die Menschen, die mit JA für die Schlumpelverbrennung gestimmt haben, hängt das Wohl und Weh unserer Kerwe von diesem Brauch ab und was bedienen wir mit dieser rückwärts-gewandten Tradition?

Valentina Schenk, 2.12. 2016

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