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Ein wesentliches Thema der nächsten Bezirksbeiratssitzung wird Rohrbach-Hasenleiser sein. Dort soll demnächst ein Quartiersmanagement eingerichtet werden. Dafür ist nun ein sehr umfangreiches Gutachten über die aktuelle Situation im Hasenleiser erstellt worden. Dieses beschreibt das Quartier und die Situation der Menschen vor Ort eingehend.
Als Grundlage dient neben der Auswertung statistischer Daten der Stadt Heidelberg auch eine Befragung von Schlüsselpersonen und eine Online-Befragung. Zusätzlich führte das beauftragte Büro Weeber+Partner auch eigene Begehungen durch.
Hier eine kurze Zusammenfassung der wesentlichen Inhalte des Gutachtens.
Bevölkerungsstruktur
Die Bestandsaufnahme zeigt zum Beispiel, dass der Hasenleiser im Vergleich zum gesamten Stadtteil Rohrbach und zur Gesamtstadt mehr Menschen über 65 Jahre aufweist. Besonders auffällig ist der Unterschied bei der Altersgruppe ab 65 Jahren. Auch bei den Kindern und Jugendlichen zwischen sechs und 17 Jahren ist der Anteil etwas höher als in der Gesamtstadt. Die Altersgruppe der 18 bis 44-jährigen ist dagegen im Hasenleiser nur unterdurchschnittlich vertreten.
Es gibt verhältnismäßig mehr Haushalte mit Kindern im Hasenleiser als in Rohrbach & Heidelberg insgesamt. Zudem gibt es hier überdurchschnittlich viele kinderreiche Familien sowie Alleinerziehende. Dies ist häufig mit einem erhöhten Armuts- und Teilhaberisiko verbunden.
Charakteristisch für das Gebiet ist der hohe Anteil von Menschen ohne deutschen Pass und von Menschen mit Migrationshintergrund. Der Anteil der Menschen ohne deutschen Pass ist die Hasenleiser mit rund einem Viertel deutlich höher als im Stadtteil Rohrbach oder in der Gesamtstadt. Die größte Anteil der Ausländer stammt aus der Türkei, danach folgen Polen und Menschen die aus der Russischen Föderation kommen. Insgesamt hat mehr als die Hälfte der Menschen im Hasenleiser einen Migrationshintergrund in der Stadt Heidelberg sind es insgesamt nur 33 %. Auffällig ist im Vergleich zu Rohrbach und zur Gesamtstadt der hohe Anteil von Menschen aus Serbien und Montenegro und dem Kosovo.
Mehr Menschen im Hasenleiser als im Stadtgebiet leben in sozial schwierigen Verhältnissen. Die Bewohnerinnen und Bewohner sind im Vergleich zu Rohrbach und Heidelberg insgesamt auch häufiger von Arbeitslosigkeit und Armut betroffen.
Ein grünes Quartier – mit Barrieren …
Der Hasenleiser ist zwar ein grünes Stadtviertel, aber viele Grünflächen sind privat und öffentlich nicht zugänglich und nutzbar. Auffällig im Gebiet sind nach der Untersuchung auch viele Barrieren und Zäune. In den Interviews wurde zudem immer wieder auf die Trennwirkung der Karlsruher Straße im Osten und der Bahnlinie im Westen hingewiesen, die ebenfalls als Barrieren wahrgenommen werden.
Infrastruktur
Verkehrsmäßig ist der Hasenleiser dagegen gut erschlossen. Er ist mit dem ÖPNV gut zu erreichen und es gibt auch zwei CarSharing Stationen. Im Gebiet befinden sich außerdem gute Fußwegeverbindungen und Fahrradwege.
Auch die weitere Infrastruktur im Gebiet ist größtenteils gut. Neben der Nahversorgung gibt es soziale Einrichtungen, Freizeitangebote und auch die einige Aktivitäten von Vereinen, Einrichtungen und Kirchen. Treffpunkte die das Zusammenleben und die Gemeinschaft fördern (Kultur, Gastronomie, öffentliche Orte) fehlen aber.
Kriminalität
Bei vielen Bewohnern besteht subjektive der Eindruck, dass im Hasenleiser mehr Straftaten verübt werden als in Rohrbach oder in Heidelberg insgesamt. Doch die Statistik bestätigt das nicht. Während in Heidelberg in Mittel zwischen 2008 und 2012 pro 1000 Einwohner 84 Straftaten im Jahr registriert wurden, waren es in Rohrbach nur 70 und dem Hasenleiser sogar nur 58 Straftaten.
Das Hospital als Chance
Als Chance sieht das Gutachten die Konversion des Hospitalgeländes an. Hier könnten zum Beispiel kulturelle Veranstaltungen stattfinden und auch ein Treffpunkt etabliert werden, der den Mangel im Quartier ausgleichen könnte.
Konsequenzen
Aufgrund der Ergebnisse der Untersuchung, schlägt das Büro Weeber+Partner die Einrichtung eines Stadtteilmanagement im Hasenleiser vor.
Dieses soll folgende Aufgaben übernehmen:
- Erarbeitung und Fortschreibung eines integrierten Entwicklungskonzept,
- Einrichtung und Betreiben eine Stadtteilbüros als Anlaufstelle vor Ort, Konzeption und Organisation von Bürgerbeteiligung, auch in Verbindung mit investiven Maßnahmen,
- Gewinnung zur Mitwirkung (Aktivierung) von Bewohner/-innen, Einrichtungen, Ökonomie,
- Begleiten, gegebenenfalls initiieren bürgergetragener Projekte,
- Vernetzung von Einrichtungen, Vereinen und Institutionen, Verwaltung, Politik und Bürgerschaft,
- Stärkung und Weiterentwicklung der lokalen Ökonomie,
- Aufbau und Organisation von Kommunikations- und Koordinierungsgremien,
- Mittelakquisition und Verwaltung (Verfügungfonds Förderprogramme, praktische Ressourcen, Sponsoring),
- Kontinuierliche Öffentlichkeitsarbeit mit unterschiedlichen Medien, Wirkungskontrolle, Berichterstattung, Selbstevaluation.
Bezüglich der Organisationen der Stadtverwaltung, des Stellenumfangs und der Finanzierung empfiehlt das Gutachten:
- eine Koordinierungsstelle in der Verwaltung mit einem Umfang von mindestens 50 %,
- eine externe Beauftragung des Managements mit Kosten von mindestens 80.000 € pro Jahr,
- einen Zeithorizont von 5-8 Jahren,
- die Einrichtung eines Verfügungfonds für bürgergetragene Projekte,
- das Quartiersmanagements soll beim Amt für Stadtentwicklung und Statistik angesiedelt werden,
- für die Koordinierungsstelle und eine fachübergreifende Arbeitsgruppe soll, besonders in der Anfangsphase, eine externe fachliche Unterstützung vorgesehen werden,
- für die Finanzierung des Quartiersmanagement, die Ausarbeitung eines Entwicklungskonzept, die künftigen investiven und nicht-investiven Vorhaben soll die Aufnahme in geeignete Förderprogramme beantragt werden,
- für Projekte im Quartier selbst sollen weitere Fördermittel zum Beispiel bei Stiftungen akquiriert werden.
Das Gutachten und seine Konsequenzen werden in der Sitzung des Rohrbacher Bezirksbeirat am Mittwoch, 25. Juni, ab 18:00 Uhr, im Saal des Seniorenwohnheims im Quartier am Turm diskutiert. Die Sitzung ist öffentlich. Das Gutachten finden Sie hier …
* eigentlich nicht wirklich. Die meisten Sätze hier sind mehr oder minder wörtliche Zitate aus dem Gutachten. Sie wurden aus Zeitmangel direkt ins iPad diktiert und sind nicht speziell kenntlich gemacht, da sonst fast alles hätte kenntlich gemacht werden müssen. Hier handelt es sich um eine schnelle Zusammenfassung, keine Doktorarbeit.
Manche ungewöhnliche Wortschöpfung, die mir nicht mehr aufgefallen ist, ist Folge dessen, dass Siri nicht wirklich alles versteht. Was nicht immer unkreativ ist. So kennt sie zum Beispiel nicht den Hasenleiser. Aber Nasenleiste oder phasenweise ist ja auch ganz nett ...
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